Zukunftsforum Klimakrise im Aschaffenburger Colos-Saal

Foto: Main Echo/Stefan Gregor

Das war vielleicht mal ein Abend im vollen Aschaffenburger Colos-Saal:

Mit Klimaaktivistin Luisa Neubauer, Bauernpräsident Stefan Köhler, BUNDjugend Bundesvorsitzender Helix Heyer und Staatsforstdirektor Wolfgang Grimm hatte ich da ein durchaus mannigfaltiges Podium zu moderieren. Und doch ist uns der Schulterschluss von Klimaaktivistinnen und Vertretern der Land- und Forstwirtschaft gelungen.
„Ich hatte Tränen in den Augen, als Frau Neubauer gesprochen hat“, sagte ein Landwirt freudig und sichtlich immernoch etwas überrumpelt zu mir nach der Veranstaltung. Auch mich hat dieser Abend zum Nachdenken gebracht. Die Stimmung bei den Landwirt*innen sei am Boden, betonte Stefan Köhler mehrfach im Laufe des Abends. Ich glaube es ist jetzt an uns als Gesellschaft, aber eben auch als Politiker*innen, den Bäuerinnen und Bauern die Hand zu reichen und mit ihnen gemeinsam eine Agrarpolitik in Brüssel, Berlin, München, aber auch bei uns vor Ort in den Stadt- und Gemeinderäten auf den Weg zu bringen, die die Leistungen der Landwirtschaft für unsere Gesellschaft anerkennt und jetzt anstatt immer über die Landwirt*innen und Forstwirt*innen zu sprechen, mit ihnen oder wie Luisa so richtig sagte „mit den Profis“ zu besprechen, wie wir ihr Potenzial und ihre Möglichkeiten für den Klimaschutz einsetzen und das als Gesellschaft auch vernünftig bezahlen und fördern können. Das geht vom Mindestpreis für Lebensmittel, über den CO2-Preis für importierte Lebensmittel bis hin zur Schaffung regionaler Infrastruktur vom Sägewerk bis zur Mälzerei. Dabei müssen wir das Lebensmittelhandwerk einbinden und stärken. Denn wenn 80 Prozent des Fleisches im Supermarkt oder Discounter verkauft werden, verlieren wir nicht nur mehr und mehr Metzgereien, sondern auch die Kontrolle darüber, dass Tiere vor Ort vernünftig und auch klimaschonend gehalten werden. Wir brauchen hier dringend eine Debatte darüber, was dabei aus Brüssel, Berlin und München gefördert werden kann, wo aber auch Kommunen Verantwortung übernehmen und wieder eigene Infrastruktur schaffen müssen. Das wird spannend. Ich freu mich schon auf die nächsten Veranstaltungen mit Adrian Siedentopf und #holzmachtsachen

Die Berichterstattung im Main-Echo kann man hier nachlesen.

Das Interview & das Video mit Luisa Neubauer von Moni Münch/Main-Echo gibt es hier.

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