Niklas besucht die Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ in Bad Reichenhall

30 Kilogramm Material den Berg hoch und wieder runter schleppen – bei knallender Sonne, bei strömendem Regen, bei meterhohem Schnee. Das kann in der Bundeswehr vor allem die Gebirgsjägertruppe leisten. Gespannt auf die Demonstration ihrer vielfältigen Einsatzfähigkeiten und auf persönliche Gespräche reiste Niklas am 27. und 28. Juli 2022 für zwei Tage an den südlichen Zipfel Bayerns zur Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ in die Hochstaufen-Kaserne in Bad Reichenhall. Ebenfalls an dem Besuch teil nahm Thomas von Sarnowski, Landesvorsitzender der bayerischen Grünen. Niklas und Thomas sprachen sowohl mit Angehörigen der Gebirgsjägertruppe als auch mit Mitarbeiter*innen des lokalen Sanitätsversorgungszentrums und des Dienstleistungszentrums. Für Niklas als ordentliches Mitglied im Verteidigungsausschuss und Berichterstatter für das Heer, den Sanitätsdienst sowie Infrastruktur und Klimaschutz in der Bundeswehr bot der Besuch reichlich Gelegenheit für einen sehr interessanten inhaltlichen und persönlichen Austausch mit den Soldat*innen und den zivilen Mitarbeiter*innen.

Der Besuch begann mit einem persönlichen Gespräch mit Oberst Eichelsdörfer, dem stellvertretenden Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23 (GebJgBrig 23) und Standortältester in Bad Reichenhall. Oberst Eichelsdörfer stellte sich und sein Aufgabengebiet vor und berichtete zudem sehr eindrücklich von seinen persönlichen Erfahrungen in der Bundeswehr, dem Verhältnis der lokalen Bevölkerung zu den stationierten Soldat*innen sowie seinen Eindrücken in Auslandseinsätzen. Anschließend folgte ein Vortrag über die Aufgaben und den aktuellen Herausforderungen sowie Bedarfen der GebJgBrig, der von Oberst Eichelsdörfer und Oberst Felten gestaltet wurde. Die Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ bildet den Kern der Gebirgstruppe des Deutschen Heeres. Die Gebirgssoldat*innen führen Operationen im gesamten Intensitätsspektrum durch – national und international. Sie sind besonders ausgebildet und befähigt unter extremen Klima- und Wetterbedingungen sowie in schwierigstem Gelände eingesetzt zu werden. Dazu gehören Einsätze im Gebirge, Hochgebirge, unter arktischen Bedingungen und in der Wüste. In der Brigade dienen ca. 5300 Soldat*innen. Ihr sind sechs Bataillone und zwei selbstständige Einheiten unterstellt. Die Brigade ist an fünf Orten in Bayern verteilt. Diese Eindrücke wurden im anschließenden Besuch der Regionalausstellung, die auch für interessierte Besucher*innen geöffnet ist, veranschaulicht.

Nach einem leckeren Mittagessen zusammen mit den Obersten Eichelsdörfer und Felten sowie anderen interessierten Soldat*innen folgte ein Gang über die Kaserne. Angehörige der Gebirgsjägertruppe präsentierten ihr militärisches Gerät und berichteten von ihrem Aufgabenspektrum. Dieses wurde für Niklas sodann während einer Fahrt im Kettenfahrzeug Hägglunds praktisch erlebbar. Mit praktischen Vorführungen ging es weiter: Das Einsatz- und Ausbildungszentrum für Tragtierwesen 230 führte ihre Arbeit mit Maultieren und Pferden vor. Das Einsatz- und Ausbildungszentrum für Tragtierwesen 230 der Gebirgsjägerbrigade 23 in Bad Reichenhall ist die einzige pferdehaltende Dienststelle der Bundeswehr. Das Zentrum ist eine selbstständige Einheit der Gebirgsjägerbrigade. Ihr Kernauftrag ist die Unterstützung der Gebirgsjäger. Die Versorgung und den Transport mit allen erdenklichen Gütern stellen die Soldat*innen mit den Tragtieren auch in die entlegensten Gebirgspassagen sicher. Durch eine breit aufgestellte Zusammenarbeit mit weiteren pferdehaltenden Nationen verfügen die Soldat*innen über sehr viel Erfahrung hinsichtlich der Haltung und des Einsatzes militärischer Trag- und Reittiere. Geführt wurde der Gang von der Dienstellenleiterin des Zentrums, der Tierärztin Oberfeldveterinär Henseler.

Nach diesem großen Spaziergang folgt ein kompakter Austausch über Herausforderungen und Bedarfe bezüglich Infrastruktur mit der Leiterin des Dienstleistungszentrums, Frau Dietl, und anderen Mitarbeitenden. Diese ergeben sich auch aus dem Umstand, dass die Gebirgsjägertruppe auf ihrem Übungsplatz auf der Reiteralpe bei Oberjettenberg übt und dort den strengen Auflagen eines Naturschutzgebietes unterliegt. Dieser ist der einzige Hochgebirgsübungsplatz der Bundeswehr, inklusive Seilbahn. Der erste Besuchstag wurde zünftig im historischen Bürgerbräu Bad Reichenhall und sodann mit dem wohlverdienten Sieg der deutschen Frauen-Nationalmannschaft in der Euro 2022 beschlossen.

Am zweiten Besuchstag informierte sich Niklas über Aufgaben und Funktionsweise eines Sanitätsversorgungszentrums (SanVersZentrum). SanVersZentren sind medizinische Zentren,  die die regionale allgemeinmedizinische und zahnärztliche Grundversorgung der Truppen sicherstellen. Sie befinden sich auf dem Gelände der Bundeswehr. Zum Auftakt stellte Oberstarzt Dr. Süß, Leiter des Sanitätsunterstützungszentrum München, kurz die sanitätsdienstliche Versorgung in Bayern vor. Anschließend führte die Leiterin des SanVersZentrum in Bad Reichenhall, Flotillenarzt Dr. Eckert, durch die einzelnen Funktionsbereiche und stellte einzelne Mitarbeiter*innen und ihre Aufgaben vor. Dabei ergab sich viel Gelegenheit zum persönlichen Gespräch.

Niklas bedankt sich bei allen genannten Gesprächspartner*innen für einen sehr interessanten, ehrlichen, persönlichen und praktischen Austausch und freut sich sehr auf seinen nächsten Besuch bei der Gebirgsjägerbrigade 23 im wunderschönen Bad Reichenhall!