Stellvertretender Vorsitzender des „Parlamentskreises Biosphärenreservate“

Fotograf: Björn Friedrich

Ich freue mich sehr, dass ich zum stellvertretenden Vorsitzenden des überfraktionellen „Parlamentskreises Biosphärenreservate“ gewählt worden bin. Der vor zwei Jahren im Bundestag gegründeten Gruppe gehören rund 30 Abgeordnete an, in deren Wahlkreisen bereits Biosphärenreservat entstanden sind oder Aufbau und Anerkennung eines Biosphärenreservats betrieben werden. Als forstpolitischer Sprecher meiner Fraktion sehe ich durch ein Biosphärenreservat Spessart großes Potenzial für die nachhaltige Entwicklung unserer Heimatregion. So wird Natur- und Landschaftsschutz mit den Bedürfnissen der Menschen in Einklang gebracht.

Über das Vertrauen meiner Kolleginnen und Kollegen aus dem Bundestag, die mich Mitte Mai zum stellvertretenden Vorsitzenden dieses großen Parlamentarierkreises gewählt haben, freue ich mich sehr. Dass sich in diesem Parlamentskreis so viele Abgeordnete beteiligen, zeigt das große Interesse an der Fortentwicklung und Unterstützung der vielfältigen Biosphärenreservate, die wir in ganz Deutschland entdecken können.

Als stellvertretender Vorsitzender des „Parlamentskreises Biosphärenreservate“ werde ich die Bestrebungen der Menschen im bayerischen und hessischen Spessart unterstützen, mit der nun begonnenen Machbarkeitsstudie zu überprüfen, inwieweit ein Biosphärenreservat Spessart die Region, die Land- und Forstwirtschaft, den Tourismus, die Mobilität und nicht zuletzt den Natur- und Artenschutz voranbringen kann.

Mit einem Biosphärenreservat Spessart könnten einerseits die alten und artenreichen Buchen- und Eichenwälder im Hochspessart besser geschützt werden, andererseits wird in Biosphärenreservaten großer Wert auf den Menschen als Teil der von ihm gestalteten Kulturlandschaft gelegt. Diese hat rund um den Spessart unglaublich viel zu bieten und könnte durch die Marke Biosphärenreservat eine stärkere regionale Wertschöpfung erfahren.

In der hybriden ersten Sitzung des „Parlamentskreises Biosphärenreservate“ im Berliner Paul-Löbe-Haus trafen sich die Abgeordneten zu einem Vortrag von Dr. Stefan Lütkes, dem neuen Vorsitzenden des interdisziplinären, zwischenstaatlichen Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB). Lütkes ist für das Bundesumweltministerium der neue Vorsitzende eines 17-köpfigen nationalen Expert*innengremiums, das im Auftrag der UNESCO über die Anerkennung von Biosphärenreservaten in Deutschland entscheidet.

Voraussichtlich im November sollen Vertreterinnen und Vertreter aller Biosphärenreservate zu einer gemeinsamen Präsentation im Bundestag zusammenkommen, um ihre wichtige Arbeit für die nachhaltige Entwicklung in Deutschland der Öffentlichkeit vorzustellen. Die Federführung übernimmt der Tourismusausschuss des Deutschen Bundestags, dem ich als stellvertretendes Mitglied mit Zuständigkeit für Biosphärenreservate und Nationalparks angehöre.

Ergänzende Info:

Das Unesco-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) ist ein interdisziplinäres, zwischenstaatliches Programm mit dem  Ziel einer nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen der Biosphäre. Das Gremium fungiert als Bindeglied auf nationaler und internationaler Ebene. Die UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur) ist der internationale Partner bei der Anerkennung der UNESCO Biosphärenreservate. In 158 von 195 Mitgliedsstaaten der UNESCO gibt es Nationalkomitees.